Techniken

Hier erklären wir, wie Du Selbsgemachtes mit verschiedenen, einfachen Techniken ganz individuell gestalten kannst.

Flecken ausschneiden?

Warum eigentlich nicht?
Dieses Lieblings-T-Shirt trug ich dereinst in seinem Ur-Zustand beim Genuss von in Öl eingelegten Meeresfrüchten...

Das Resultat ist unten zu sehen: Hartnäckige Fettflecken mitten auf dem Vorderteil, die nicht mehr mit haushaltsüblichen Mitteln zu entfernen waren.

Da half wirklich nur noch rausschneiden - aber auf die 'feine Art'
Zunächst einmal hab ich in der Restekiste gekramt und ein Stück farblich passenden, bedruckten Viscose-Jersey gefunden.

Daraus ein rechteckiges Stück ausgeschnitten, groß genug, um die häßlichen Flecken und das aufgedruckte Logo zu bedecken:

Den ausgeschnittenen Flicken habe ich dann mit großen Stichen von innen unter das Vorderteil geheftet. Weil man die Heftfäden auf dem Foto kaum erkennen konnte, hab ich mit roter Farbe etwas nachgeholfen:

dann habe ich das Shirt wieder auf rechts gewendet, und ein Stück 'Soluvlies' (Seidenpapier geht notfalls auch) von der Größe des Flickens auf das Vorderteil gesteckt.

Auf dem Vlies habe ich dann zunächst die Lage der fiesen Flecken und des aufgedruckten Logos markiert (grün), und dann ein Motiv gezeichnet, wobei die Blätter jeweils dort sind, wo es später etwas rauszuschneiden gilt.

Die Konturen habe ich dann mit dem Dreifach-Steppstich nachgenäht. Schmaler Zick-Zackstich würde wohl auch funktionieren...

Die Nahtenden habe ich nicht mit Rückstichen vernäht, sondern lose hängen lassen. Nachher dann die Oberfäden einzeln mit einer Nähnadel auf die Rückseite gezogen und dort mit dem dazugehörigen Unterfaden verknotet. (das sieht ordentlicher aus...)

Das überstehende Vlies konnte ich nun schon mal abschneiden - gut aufpassen, weil ich dabei schon mal gerne 'daneben' schneide :-(

Auf dem Bild unten ist der rote Nähfaden zu sehen, mit dem ich den Flicken unter das Vorderteil geheftet habe.

Jetzt war es endlich an der Zeit die Flecken und das Logo ganz vorsichtig rauszuschneiden - dabei kam dann der untergelegte Stoff zum Vorschein. Etwa 5mm Stoff sollten neben der Naht stehen bleiben, damit es auch hält. Beim Waschen werden die Kanten dann etwas ausfransen, was sie auch sollen, weil es ganz pfiffig aussieht:

Die roten Heftfäden durften jetzt auch raus. Innen habe ich den überstehenden Stoff des Flickens abgeschnitten, dabei aber wegen der späteren Haltbarkeit, auch recht großzügige Ränder stehen gelassen.

Im Grunde wäre das Shirt jetzt fertig (das Soluvlies lässt sich mit kaltem Wasser auswaschen), ich fand das recht sportliche Halsbündchen aber jetzt nicht mehr so passend.

Daher habe ich es einfach abgeschnitten und in gleicher Länge einen etwa 6cm breiten Streifen von dem Viscose-Jersey, aus dem auch der Flicken ist, zugeschnitten und zum Ring geschlossen:

Den Streifen doppelt gefaltet und gedehnt unter den Halsausschnitt genäht. dafür habe ich wieder den Dreifach-Steppstich verwendet, da nicht nur ganz dekorativ ist, sondern auch eine elastische Naht ergibt. Die Naht-Kante habe ich offen verarbeitet, weil ich es ganz passend fand, dass sie auch etwas ausfranst:

In meinem 'Vintage-Wahn', habe ich die Ärmelsäume dann auch noch abgeschnitten und knapp neben der Kante mit schmalem Zickzackstich genäht, damit es keine Laufmaschen gibt.

Und so sieht mein Lieblingsshirt jetzt, in seinem zweiten Leben aus - das Nähen ging ratz-fatz (diese Beschreibung zu machen, hat wesentlich länger gedauert...):